Seminar (1. Semester des Hauptstudiums L3, Schwerpunkt Foto, analog und digital, 3 SWS, Modul 7, 4 CP)

Widerstand als Form gesellschaftlichen Handelns, der hegemoniale Situationsdefinitionen in Frage stellt oder politische Entscheidungen kritisiert, spielt sich in einem eigenen Umfeld ab und bildet so eine spezifische Gegenkultur. Sie ist gekennzeichnet durch ihr zugehörige Szenen, Symbole, Gesten, Praktiken und Gegenstände wie auch durch damit verbundene subversive Aktivitäten, die mit Bedeutung versehen und augenfällig werden. Das wiederum erhebt sie zu einem viel versprechenden Objekt der Auseinandersetzung mit den Mitteln der Fotografie.
Diese Aspekte liefern Ihnen in diesem Semester Anknüpfungspunkte für den praktisch orientierten Teil des Seminars, der in Form einer überwiegend eigenständig zu realisierenden Bildgestaltung zu leisten ist: In welchen Szenarien und mit welchen Mitteln wird Widerstand sichtbar gemacht? Was macht den Reiz oder die besondere Qualität daran beteiligter materieller Artefakte in ihrer je spezifischen Umgebung aus?
Ihre Fotoserien, die Sie primär an selbst gewählten Orten und mit eigenen Motiven im Laufe des Semesters anfertigen und in den Seminarsitzungen diskutieren, bilden Ausgangspunkte für die Diskussion von optischen und technischen Sachverhalten der Fotografie sowie für die Reflexion von gestalterischen und künstlerischen Möglichkeiten, Intensionen und Kriterien.