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Militarisierung PDF Drucken E-Mail
Das Radiofeature Tarnung oder Warnung? Die ästhetische Militarisierung der Gesellschaft von Christian Keul knüpft an Betrachtungen im Rahmen des Forschungsprojekt an. Wieweit verweist die Uniform auf das Militär, was mach das militärische so reizvoll? Die ästhetische Militarisierung der Gesellschaft
HR2 - Mi, 2. Februar, 8:40 Uhr und Do, 4. August, 8:40 Uhr

Die Sendung im *.rm-Format (3,5mb)

(anstelle des Real-Players empfehle ich Real-Alternative, dieser Player ist kleiner, erheblich schneller und nicht mit unnötigen Funktionen überladen)

Text aus der Webseite des HR (www.hr-online.de): Militärische Attribute finden sich immer häufiger auch im zivilen Bereich: Geländewagen, Cargo-Hosen und Springerstiefel sind nur einige Beispiele. Auch für Friedensdemos eignen sich die Military-Anleihen.
Der Regisseur Ridley Scott hat in seinem Film "Black Hawk Down" historische Tatsachen aus dem somalischen Bürgerkrieg für die Leinwand verarbeitet. Zwei Oscars für Schnitt und Ton erhielten Scott und sein Team 2002 für Black Hawk Down – Krieg ist
Faszination und Unterhaltung für unseren Feierabend.
Das Militärische hat Einzug gehalten in unseren Alltag – und das nicht nur auf der Kinoleinwand. GPS, das Global Positioning System beispielsweise wurde ursprünglich entwickelt, um Panzer, Kampfjets und Schiffe punktgenau in Krisengebieten zu navigieren. Heute dient es auch dazu, unsere Autos zielsicher von einem Ort zum anderen zu lotsen.

Camouflage als beliebtes Mode-Statement
Aber offensichtlicher zeigt sich noch etwas: Die ästhetische Militarisierung des Privaten. Beispiel: Die ungebrochene Nachfrage nach Geländewagen, obwohl man kaum einen
Feldweg mit dem Auto befahren darf. Oder Tarnhosen und Tanktops, die die Regale der Mode-Boutiqen füllen. Die Mode nimmt bei der Ästhetisierung des Militärischen eine besondere Stellung ein: vom Bundeswehr-Parka über beige-grün gefleckte Camouflage-Hosen bis hin zu Springerstiefeln: Das alles kann man auf den Straßen sehen, ohne dass es größer verwundert. Mode-Designer zitieren immer wieder den Militarylook – und sei es nur als eigenwillige Interpretation in Form eines Bikinis.
Diesen Klamotten haften bestimmte Attitüden an: Kampfbereitschaft, Stärke, Macht, Unverwundbarkeit. Der Effekt des Camouflage, mit dem man sich eigentlich im Gelände verbergen kann, wird umgekehrt. Die Tarnung, die vor dem Hintergrund der Natur funktioniert, sticht vor dem Grau der Großstädte ins Auge – automatisch. Und das mehr als durch Jeans oder andere Stoffe. Auch für den politischen Protest geeignet. In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg war das Verhältnis zur Militarisierung ein Gespanntes. Als 1955 ein Verteidigungsheer in Form der Bundeswehr gegründet wurde, ging ein Aufschrei der Empörung durch die junge Republik.
Doch so skeptisch man einem deutschen Heer gegenüber stand; vor allem an die amerikanischen GI’s in ihren schlichten Uniformen gewöhnte man sich schnell. Überall in Deutschland wurden Militärstützpunkte eingerichtet. Auf Anti-Kriegsdemonstrationen sah man im Laufe der Jahre immer wieder Friedensaktivisten in Uniformkleidung. Die sogenannte Linke hatte hier das Prinzip verkehrt: Die Uniformität, die eigentlich die Einheit der Armee bestimmt, wird aus ihrem ursprünglichen Kontext gerissen und für den Protest verwendet.
Letztes Update ( Sunday, 20 November 2005 )
 
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